Zwei schwitzen für adidas. Hier der Torhüter Oliver Kahn mit 540000 Euro Monatseinkommen (ca. 2 Mio. Werbeeinnahmen/Jahr) und dort die Näherin Gloria Delgado mit einem Monatseinkommen von ca. 160 Euro. Die Werbemillionen für Kahn und seinen FC Beyern sind nur möglich, weil die Produktionskosten für Sportschuhe, Sporttextilien und Bälle einen verschwindend geringen Anteil ausmachen. Mehr als 700 Mio. Euro beträgt der jährliche Werbeetat von adidas.
Die Sporttextilien lässt adidas z.B. in El Salvador (Mittelamerika) von steuerlich begünstigten, meist koreanischen Subunternehmen fertigen. In sogenannten Maquilas ("freien Arbeitszonen") schuften vornehmlich junge Frauen in stickigen, heissen Fabrikhallen, unter Kontrolle männlicher Aufseher bis zu 13 Std. täglich. Der Stuhlgang ist reglementiert (2mal tgl.), die Schikane der Aufseher geht bis zur sexuellen Nötigung. Wer krank, schwanger, oder gar gewerkschaftlich aktiv wird, steht auf der Straße.
Der Weltladen Rottweil unterstützt die "Kampagne für saubere Kleidung", die schon seit 1996 von Konzernen wie adidas, nike und puma fordert, für angemessene Löhne und bessere Arbeitsbedingungen (nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation) zu sorgen und sich einer neutralen Kontrolle durch verschiedene NGO's (Nichtregierungsorganisationen) zu stellen.
Leider "bewegen" sich die Konzerne nur sehr langsam. So bietet der Weltladen Informationsmaterialien, die auch verschiedene Aktionsmöglichkeiten der Verbraucher aufzeigen.