Die drei Produkte Kakao, Zucker und Schokolade erfreuten sich in den Gesellschaften des Nordens grosser Beliebtheit. Diese stehe jedoch im Gegensatz zu den sehr ungünstigen Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakaobauern, ErntearbeiterInnen und Zuckerrohrschneider in Ländern des Südens, in denen Kakao und Zuckerrohr wachsen.
Das kg Rohkakao erbringe den Bauern gegenwärtig höchstens 15 bis 20 Eurocent. Der an den Börsen von London und New York festgelegte Preis habe im Jahr 2000 nur US$ 800 betragen und sei wegen der politischen Krise in Ghana wieder auf US$ 2.200 im Jahr 2003 gestiegen. Im fairen Handel werden den Bauern immer mindestens 1.750 US$ bezahlt, oder, wenn der Weltmarktpreis darüber liege, US$ 150 mehr für Kakao aus konventionellem Anbau, 200 US$ mehr für Kakao aus kontrolliert ökologischem Anbau.
Schokolade und ihr wichtigster Rohstoff Kakao habe für den deutschen Markt erhebliche Bedeutung. Jede(r) Deutsche konsumiere im Jahr immerhin über 10 kg Schokolade. Dazu kommen noch weitere Schokoprodukte. Die ProduzentInnen des Südens könnten bedauerlicherweise hauptsächlich nur Rohstoffe ausführen, da Länder der EU bei steigendem Verarbeitungsgrad von Kakao steigende Einfuhrzölle erheben.
Das gelte im Grundsatz auch für die Einfuhr von Rohrzucker, die zum Schutz des Zuckers aus Rüben durch hohe Einfuhrzölle gebremst werde. Pro Kopf und Jahr werden in Deutschland 35 kg Zucker verbraucht.
Kakao, Schokolade und Zucker gebe es auch im fairen Handel, vor allem in den Weltläden, aber auch in anderen Handelsunternehmen. Die an die Produzenten bezahlten Preise seien wesentlich besser als im konventionellen Handel. Zudem enthalte die Schokolade tatsächlich nur Kakao und keine Ersatzprodukte.