Nachdem jüngst bei der Fairen Woche durch den Verkauf von Pidecafé das Augenmerk auf kleine Kaffeebauern in Peru gerichtet war, die ihre Ware nicht an große Konzerne liefern, sondern sie direkt vermarkten (und so ein besseres Einkommen haben), geht es nun um fair gehandelte Strickwaren aus dem Hochland von Peru.
In der Vergangenheit lebten die Alpaka-Züchter in bitterer Armut. Denn sie konnten ihre Rohwolle nur an zwei Monopolisten liefern. Die im Jahr 1990 gegründete Handwerker-Initiative Inti Raymi organisiert seither kleine Handwerkerfamilien und ermöglicht es ihnen, ihre hochwertigen Produkte zu fairen Bedingungen zu vermarkten.
Um die Voraussetzungen für die Woll-Produzenten zu verbessern, sorgte Inti Raymi für den Bau einer Wollwaschanlage und eines Schulungszentrums. Wasser wird mit einer Solaranlage erhitzt, die beim Waschen der Wolle entstehenden Abwässer werden in einer Biokläranlage mit Schilfgräsern gereinigt. Die Hilfe durch Inti Raymi umfasst auch Schulungs- und Ausbildungs- sowie zahlreiche Sozialprogramme
Raymisa, die Vermarktungsorganisation von Inti Raymi, zahlt den Züchtern für ihre Wolle deutlich bessere Preise als die Monopolisten.
Ein Teil der Roh-Wolle stammt von Qéro-Indianern. Sie gelten als direkte Nachfahren der Inkas. Um sich den spanischen Eroberern zu entziehen, zogen sich diese Indianer einst in extreme Höhenlagen von bis zu 5000 Metern zurück. Sie lebten bis vor wenigen Jahrzehnten völlig abgeschieden. Dieses isolierte Leben führte zu einer Inzucht unter den Alpakas und in der Folge zu einer genetischen Degeneration der Tiere. Inti Raymi übergab im Jahr 1995 den Qéro-Indianern 80 Alpakas zur Auffrischung der Zucht. Die Indianer bezahlten dieses Angebot mit Rohwolle.
Mit dem Kauf der Strickwaren der Vereinigung Inti Raymi unterstützen die Weltladen-Kunden also direkt die auf die Wollproduktion angewiesenen Hochlandbewohner in Peru. Die Alpaka-Wolle gilt als exklusiv, weil die Tiere unter anderem nur alle zwei Jahre geschoren werden können und nur die besten Haare von Schulter und Rücken der Alpakas verwendet werden.