Papier wird ein gewisses Maß an Geduld zugesprochen. Geduld ist allerdings in keiner Weise angebracht wenn es um die klimarelevante Bedeutung dieses allgegenwärtigen Produkts geht.
Die modernen Industriegesellschaften verschwenden Papier in noch nie dagewesenem Ausmaß. Wir Deutschen stehen mit 210 kg pro Jahr und Person an dritter Stelle nach Amerikanern und Schweizern. Vor allem skandinavische, russische, kanadische aber auch brasilianische und indische Wälder werden rücksichtslos abgeholzt. Für unseren Bedarf kommen nur 20 % aus deutschen Wäldern. Die Produktion von weißem Papier aus Zellstoff ist extrem umweltbelastend. Nur aus der Hälfte des Holzes kann Zellstoff gewonnen werden, die andere Hälfte bleibt als giftiger Abfall zurück. Aber auch bei Recycling- und Umweltschutzpapier (UWS-Papier) gibt es Unterschiede. Beim Recyclingpapier werden auf chemisch-physikalische Weise die Farben aus dem Altpapierrohstoff entzogen. Oft kommt noch ein Bleichungs- und ein Färbungsvorgang dazu. Durch diese zusätzlichen Verfahren kann der Papierverlust bis zu 10 % betragen. Beim UWS-Papier wird auf diese Vorgänge verzichtet. Weitere Kriterien für die umweltschonende Produktion sind unter anderem: Wärmerückgewinnungsmaßnahmen, möglichst wenig Frischwasserzufuhr, Verwendung von natürlichem Holzleim und Kartoffelstärke.
Wir vom Weltladen wollen gerade zum Schuljahresbeginn zu bewußterem Umgang mit Papier anregen. Unser Sortiment umfaßt eine breite Palette an Schulheften aber auch Papeterie aus Umweltschutzpapier (Rohstoff 100 % Altpapier).