Fußball-WM der Frauen – schon vor Beginn gibt es Verlierer

Anlässlich der Fußball WM der Frauen in Kanada (06.06.-05.07.2015) weist der Weltladen Rottweil einmal mehr in seinem Schaufenster und mit einem Falter darauf hin, dass adidas und andere Sportartikelkonzerne ihre Produkte immer noch unter menschenunwürdigen Bedingungen in Asien und Lateinamerika produzieren lassen. Der DFB und deutsche Spitzenspieler kassieren mehrere Werbemillionen von adidas. Etwa 13% des Umsatzes gibt der Konzern jährlich für Werbung aus (2012 1,8 Mrd. Euro). Das steht im krassen Gegensatz zu dem was die Produzenten bekommen.

Zwei Beispiele:

Acht Cent Entlohnung für ein „25 Euro T-Shirt“ erhält eine Näherin in El Salvador. Das sind 0,33% Anteil am Verkaufspreis. Die meist „noch“ jungen Frauen arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen in nicht klimatisierten, überhitzten Hallen, unter Überwachung, mit nur einer kurzen Mittagspause, 10 Std. und mehr am Tag in der Regel sechs, gar sieben Tage die Woche. Ohne Arbeitsverträge bedeutet Schwangerschaft fristlose Kündigung.

Den Ballnäherinnen und –nähern in der pakistanischen Stadt Sialkot (80% der Bälle weltweit kommen von dort) geht es nicht viel besser. Sie werden nach Stücklohn bezahlt. An einem Ball arbeiten sie 2-3 Std. und bekommen dafür 50 Cent. Häufig näht die ganze Familie (auch die Kinder).

Auf Grund der vorgenannten Fakten boykottiert die Frauennationalmannschaft den Konzern adidas.
Schön wär´s – aber leider ist das nur die Vision einer „szenischen Kollage“. In dieser Kollage weigert sich die kosmopolitisch angehauchte Celia Sasic (siehe Pressehinweis der Gepa) für den Sportartikelkonzern „adikrass“ zu werben. Sie ist viel lieber Sympathieträgerin für die fair gehandelte Schokolade des Fairhändlers Gepa. Die gleiche Haltung zeigen Sportmanagerin Steffi Jones und Bundestrainerin Silvia Neid. Den Gegenpol bildet Kanzlerin Angela Merkel. 

Diese Vision liegt in Rottweil als kleiner A5 Falter an verschiedenen öffentlichen Stellen aus.

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